Gott half mir mehr als erhofft

Ich bin bereits seit 30 Jahren gläubig. Und aus eigener Erfahrung kann ich nur das Folgende sagen: Jeder darf Gott suchen, jeder sich an ihn wenden. Jeder darf ihn bitten, seine Klage vor ihn bringen, sein Herz vor ihm ausschütten. Er muss dafür keinen bestimmten Ort aufsuchen oder eine bestimmte Zeit abwarten. Er muss dafür auch nicht erst eine bestimmte Kleidung anlegen oder sich bestimmten Reinigungszeremonien unterwerfen. Er muss nur wirklich Gott meinen, nicht irgendeinen Götzen. 

Selbst, wenn er noch nicht viel von Gott wissen sollte, so kann er doch bereits wissen: Es ist kein geringerer als Gott, an den ich mich jetzt wende. Er wird ihn daher in einer Haltung der Ehrfurcht und Demut suchen, auch in einer Haltung der Aufrichtigkeit. Und er wird eine gewisse Zuversicht haben, dass Gott helfen kann. Denn, wenn er Gott meint, dann weiß er, dass Gott aufgrund seiner Gottheit vollkommen ist. Er ist vollkommen in seiner Macht, in seiner Allwissenheit und in seiner Gerechtigkeit.

Leider sind wir Menschen so gestrickt, dass wir Gott oft erst dann suchen, wenn es uns schlecht geht. Darum birgt jede Zeit der Not, wenn sie uns auch noch so schwierig erscheint, doch zugleich die Chance, Gott zu erfahren, wenn wir seine Hilfe suchen.

Bei den meisten von uns ist es so: Wenn es uns gut geht oder immer noch Aussicht auf Hilfe durch andere Menschen oder menschliche Institutionen besteht, fragen wir nicht nach Gott. Wenn wir es aber doch tun, dann dürfen wir erleben, dass Gott über die konkrete Not hinaus antwortet und hilft. Denn er sieht die viel größere Not der drohenden ewigen Verlorenheit unserer unsterblichen Seelen.

Ich habe das selbst erlebt.

Nachdem ich in großer Not mein Leben in Gottes Hand gegeben hatte mit der Bitte, dass er etwas daraus machte, lenkte Gott meine Schritte in eine Gemeinde von lebendigen Christen, wo ich dann selbst zu Christus fand.

Heute kann ich sagen: Gott hat mir mehr und besser geholfen, als ich es mir je erhoffte. Menschlich gesehen stelle ich immer noch nichts Großes dar. Ich habe auch immer noch gesundheitliche Probleme und bin geschieden. Doch habe ich den größten Schatz gefunden: Versöhnung mit Gott in Jesus Christus. Schon jetzt darf ich mit ihm leben. Und ich darf die volle Gewissheit haben: Nach meinem Tod darf ich eine himmlische Wohnung beziehen, die Christus auch mir bereits bereitet hat.

Manches habe ich bis heute dazu gelernt. So auch, dass Gott zu dienen viel besser ist als jedes Abmühen für weltlichen Lohn. Mag dieser auch noch so hoch sein. Ich danke Gott, dass er mir zu diesem Dienen vielfach Gelegenheit geschenkt hat und schenkt. Und ich darf erleben, dass Gott mein Versorger ist, mein Lehrer, mein Seelsorger. Dazu ist er mein Arzt, mein Ratgeber, mein väterlicher Freund und noch vieles mehr. Das ist er auch für viele andere, die ebenfalls in Christus seine Kinder geworden sind. Gott versorgt uns, stärkt uns, ermutigt uns, warnt uns. Er tröstet uns, bringt uns zurecht und tut noch vieles mehr. Und immer wieder können wir nur sagen: Danke und nochmals danke!

Alexander Kreis

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